Ulm und Illerradweg

Nach dem Kettenentsanden und Frischschmieren, sowie dem Frühstück mit Franz brechen wir um 9 Uhr auf. Heute ist ein Hitzetag angesagt. Doch zum Glück verläuft der Ragweg nach Ulm grösstenteils durch schattige Auenwälder, welche uns die Sonne vom Leib halten. Unterwegs spricht uns ein Rennradfahrer an. Wir plaudern fahrend über unsere Tour, das anstehende Ulmer Volksfest und den Nabada (Schiffsumzug auf der Donau durch Ulm). So vergeht die Zeit wie im Fluge und ehe wir es erwarten, fahren wir schon in Ulm ein.

Nach einem Spaziergang ohne Räder durch die Altstadt und zwei Sandwiches vor dem Ulmer Münster beobachten wir auf dem letzten Kilometer entlang der Donau eine Entenmama mit acht kleinen niedlichen Entlein, wie sie stromaufwärts schwimmen und teils fast auf dem Wasser rennen. Kurz danach verlassen wir die Donau.

Auf dem kiesigen Illerradweg holpern wir den gesamten Nachmittag in Richtung Süden. Die Hitze merken wir nicht so stark wie erwartet, da auch der Illerradweg meist unter Bäumen verläuft. Wir geniessen die Ruhe entlang der Iller. Erst jetzt wird uns bewusst wie „kommerzialisiert“ der Donauradweg ist. Wo uns an der Donau im Minutentakt andere Radler begegnen, zählen wir hier auf gut 60 Kilometer zirka zwanzig.

In Altenstadt essen wir bei einer Pause in einem Gasthof einen grossen Salat mit Chicken Wings und Pommes, dazu gibts wie schon so oft in Deutschland gespritze Fruchtsäfte (Johannisbeere schmeckt uns am besten). Der Iller entlang gehts weiter bis nach Aitrach, wo wir einkaufen und uns auf einem supernetten Camping für die kommende Nacht niederlassen. Der Camping ist sehr gut ausgebucht und zu 90% hausen hier Holländer. Es herrscht eine sehr ruhige, gemütliche, aber fröhliche Stimmung. Viele Kinder spielen auf dem Spielplatz, im Pool oder zwischen den Wohnwagen und Zelten.

Nach dem Abendessen (Pflücksalat und griechischer Salat) baden wir ebenfalls kurz im Pool, nehmen eine Dusche und schauen einer Runde Kubb zu. Eine grosse Kiderschar bricht zu einer geführten Fackelwanderung auf. Auf dem Camping wird täglich ein Kinderprogramm angeboten, wie heute die Fackelwanderung oder Origami falten, Steckenbrot backen, usw. Es sind wirklich tolle Sachen!

Morgen brechen wir zu unserem letzten Tag auf. Wir werden am Morgen die letzten Höhenmeter aufwärts angehen, bevor wir an den Bodensee heruntersausen können. Und von Bregenz aus ist es auch nicht mehr weit in die Schweiz!

22.7.13 – 98km, 5:30h, 25 – 36*C, leichter NE-Wind

In Günzburg bei Onkel Franz

Um 7 Uhr früh in der Morgenfrische gehts los in Richtung Donauwörth. Nach einigen kurzen Anstiegen über kleinere Hügelzüge kaufen wir uns beim Bäcker in der Stadt unser Frühstück. Der Donauradweg führt uns immer wieder ins Hinterland. Diese landschaftliche Abwechslung und auch die Aussichten von den Hügeln aus geniessen wir in vollen Zügen. Um ein Haar kolidieren wir mit einem Reh, welches sich in einem Graben neben der Strasse ausgeruht hat und durch unser Vorbeifahren aufgeschreckt wird. Der instinktive Fluchtversuch beginnt mit einem Satz auf die Strasse. Wir erschrecken ebenso wie das Tier, welches noch rechtzeitig eine 180-Gradwende macht und im Maisfeld verschwindet.

Wir fahren an vielen Dörfern vorbei, in welchen gerade ein Sommerfest stattgefunden hat und die Leute am aufräumen sind oder in welchen die Festzelte gerade aufgebaut werden.

In Gundelfingen an einem Baggersee ruhen wir uns 2 Stunden aus, stärken uns mit den restlichen Antipasti vom Vortag und kühlen uns im See ab. Von hier sind es nur noch 20km bis wir in Günzburg bei Franz und Bärbel eintreffen. Wir geniessen im Schatten vom Sonnenschirm eine kühle Zitronenlimonade und stossen kurz vor dem Abendessen auf den Geburtstag von Bettina mit einem Glas Prosecco an. Hin und wieder ertönt ein merkwürdiges Grunzen unter der Hecke. Wir vermuten, dass sich dort ein Frosch versteckt hält, entdecken aber beim Eindunkeln zwei Igel im Garten.

21.7.13 – 83km, 4:15h, 25-34*C, SW-Wind

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Die ersten Höhenmeter

In den Morgenstunden fahren wir zügig nach Ingolstadt. Dort geniessen wir ein spätes, aber superleckeres Früstück bei „Anna“. Auf dem Wochenmarkt kaufen wir beste Oliven, eine mediterane Pesto und eingelegtes Grillgemüse.

In Neuburg spazieren wir durch das schönste Renaissanceschloss an der Donau und das umliegende Städtchen um uns die Beine zu verteten. Danach baden wir in der Donau und Andreas legt sich für ein Siestanickerchen hin. Um 4 Uhr werden die Temperaturen erträglicher und wir brechen zu den letzten Kilometern auf. Heute radeln wir das erste Mal so richtig aufwärts, auch wenn nicht sehr hoch. Unsere Tageshöhenmeter erreichen 180 Meter. Diese Zahl erreichten wir nicht einmal während den letzten 1000 Kilometern. Apropos Kilometerstand: wir zählen unseren 1002. Kilometer…

Der Camping in Marxheim ist nur ein kurzer Wiesenstreifen neben dem Parkplatz eines Wirtshauses. Naja. Die Semmelknödel mit Pfifferlingssauce und die in Sesam gebackenen Schweinsmedaillons mit einer Ofenkartoffel schmecken gut. Doch das nächste Mal in einem deutschen Restaurant bestellen wir nur noch halbe Portionen. Wir platzen fast aus allen Nähten!

20.7.13 – 77km, 4:05h, 25 – 36*C, leichter NE-Wind

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Walhalla, Regensburg und der Donaudurchruch

Müsli mit Milch aus dem Kühlschrank und frische Himbeeren zum Frühstück ist heute eine Premiere auf unserer Tour. Wegen den hohen Temperaturen haben wir bisher auf das Einkaufen von Milch verzichtet. Nachdem wir uns von der Familie Rauscher verabschiedet haben, führt unser Weg weiter der Donau entlang in Richtung Regensburg. Die Sonnencreme kommt schon vor 9 Uhr morgens zum ersten Einsatz.

Vor Donaustauf erklimmen wir die 420 Treppenstufen zur Walhalla. Diese Ehrenhalle, nach antikem Vorbild unter der Herrschaft von König Ludwig I. in den Jahren 1830 – 1842 errichtet, beherbergt über 160 Marmorbüsten von „rühmlich ausgezeichneten Teutschen“. Unser nächster (und längerer) Halt ist in der Stadt Regensburg. Ihr Ursprung reicht schon über 2000 Jahre zurück und die Altstadt ist heute ein UNESCO Weltkulturerbe. Es gibt vieles zu sehen: Der Dom, das Schloss der Thurn und Taxis, das Haus von Johannes Kepler, zahlreiche Plätze und verwinkelte Gässchen. Uns gefällt es hier!

Von Regensburg aus radeln wir, mit einem abkühlenden Badestopp in der Donau zur Abkühlung, nach Kehlheim. Von dort bringt uns ein Schiff durch den Donaudurchbruch. Es ist ein fantastisches Erlebnis durch die ausgefressene Felsenschlucht hindurch zu fahren. Das Schiff setzt uns beim ältesten Kloster Bayerns Weltenburg ab. Dort hüpfen wir nochmals ins kühlende Nass und radeln anschliessend abseits der Donau durchs Hinterland zwischen Staubing und Bad Gögging. Eine bezaubernde Felder- und Waldlandschaft zieht sich hier über die leichten Hügel hinweg. Wir fahren durch Hopfen- und Weizenfelder, welche wahrscheinlich für die Klosterbrauerei Weltenburg bestimmt sind. Andreas musste auf dem Schiff das dunkle Bier aus der ältesten Klosterbrauerei Deutschlands (1050) kosten. Kommentar: kräftig und erfrischend!

Vor Neustadt zelten wir auf dem wohl modernsten Camping, den wir je gesehen haben. Topmoderne Sanitäranlagen (eine Dusche hat mind. 6m2), schöner Platz und das Beste ist der Kräutergarten! Darin bedienen wir uns tüchtig für unsere Zucchettipasta

19.7.13 – 92km, 4:50h, 24 – 36*C, leichter NE-Wind

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Sarahs Einladung

Am Morgen verabschieden wir uns von Florian und Sarah und radeln in der angenehmen Morgenfrische gegen Westen. In Winddorf essen wir vor einer Bäckerei leckere Süssgebäcke.

Bis Deggendorf kommen wir gut voran und decken uns hier mit Lebensmitteln ein. Nach einigen Kilometern ausserhalb der Stadt flüchten wir vor der immer erdrückenderen Hitze in den Schatten eines Baumes zwischen dem Donaudamm und einem Maisfeld. Dort essen wir ein wenig und ruhen uns aus. In dieser Hitze haben wir kaum Appetit.

Die starke Sonne lässt uns auch in Bogen einen Stopp machen. In einer Eisdiele erfrischen wir uns und warten auf kühlere Zeiten… Trotzdem geniessen wir das Velofahren und freuen uns immer wieder Neues zu entdecken. So auch das schöne Zentrum von Straubing. Hier findet, nach München, das zweitgrösste Bierfest von Bayern statt (also erst im August, aber sie beginnen schon jetzt mit dem Aufbau der grossen Festzeltstadt).

Die Einladung von Sarah, bei ihr zu Hause zu nächtigen, nehmen wir gerne an. Sie ist zwar auf Reisen und ihre Eltern wissen noch nichts von unserem „Überfall“, aber wir versuchens einfach… 🙂 Nach 108 Kilometern in den Beinen erreichen wir unser Ziel. Wir werden von ihrem Opa herzlich begrüsst und er freut sich über die persönlichen Grüsse seiner Enkelin. Auch von Renate und Peter, welche kurz darauf von der Arbeit nach Hause kommen, werden wir mit Freude willkommen geheissen. Duschen, auf dem Gartensitzplatz Znacht essen, plaudern bei einem Glas Wein und anschliessend wieder einmal in einem Bett schlafen. So sieht unser Abend heute aus. Wir geniessen ihn in vollen Zügen!

@Renate und Peter: Vielen vielen Dank für eure wunderbare Gastfreundschaft! Es hat uns riesig gefreut euch kennenzulernen! Wir hoffen, uns eines Tages in St.Gallen revanchieren zu können 😉

18.7.13 – 108km, 5:25h, 24 – 36*C, Ost bis Nordwind wechselnd

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Jahrtausendhochwasser Gebiet Passau

Auf dem heutigen Donauabschnitt bis Passau benutzen wir 3 Fähren. Zweimal wechseln wir die Seite und mit einer Fähre fahren wir ca. 3 Kilometer der berümten Schlögner Schlinge entlang. Die Radinfrastruktur ist zwischen Wien und Passau auf höchstem Niveau. Top ausgebaute Radwege beidseits der Donau und immer wieder bestehen Möglichkeiten die Donau mit Radfähren zu überqueren. Wir würden sagen, dass diese Route mindestens 5 Sterne verdient hat!

Die Donau hat sich tief in die Hügelzüge gefressen und die Radstrassen sind häufig im kühlenden Schatten von alten Bäumen. Mit ihren Schlingen ist dieser Abschnitt auch landschaftlich ein Highlight. Mit jedem Richtungswechsel zeigt sich das Donautal von einer neuen, wunderbaren Seite.

Zum Mittagessen halten wir in einer von Dörfern abgelegenen Schenke am nördlichen Ufer vor Passau, welches schon zu Deutschland gehört. Andreas bestellt sich fangfrischen Donau Fisch und staunt schon als er für 8.20€ zwei grosse Brachse oder Nasen serviert bekommt. Es schmeckt ausgezeichnet und der Radlerbauch kommt auch mit der Menge gut zurecht :-).

Passau ist eine wunderbare, alte Stadt, eingeklemmt zwischen Donau und Inn. Als wir die Altstadt besichtigen, trifft uns der Schlag. Die reinste Baustelle. Alle Gebäude sind im Parterre und vielerorts auch im ersten Stock komplett ausgeräumt. Das Hochwasser hat hier mit voller Wucht zugeschlagen. Seit der Hochwassermessung erlebte die Stadt noch keine so verheerende Überschwemmung. Beim alten Rathaus zeigen uns die Hochwassermarkierungen an der Fassade einen Vergleich: Bettina sieht winzig zur ca. 4 Meter hohen Wasserhöchststandmarkierung aus! Viele Geschäfte haben immer noch geschlossen. Einige sind in Containerprovisorien umgezogen.

Nach einem Döner Kebab (einer der Besten! Mit frischgebackenem Brot) radeln wir einige Kilometer aus der Stadt auf einen Camping in der Nähe von Otterskirchen. Dort lernen wir Florian und Sarah kennen, welche vor zwei Tagen zu ihrer Donauradreise aufgebrochen sind. Wenn sie die Freude am radeln nicht verlieren, möchten sie entlang der Donau bis ans Schwarze Meer fahren. Sie schreiben ebenfalls einen Blog: www.floundsarahdrehenamrad.blogspot.com. Wir werden eure Radreise gespannt mitverfolgen! Viel Spass euch beiden!

17.7.13 – 88km, 4:25h, 18 – 36*C, meist windstill

Im Eilzug an den Badesee bei Neukirchen

Unser heutiges Ziel ist der Badesee in Feldkirchen. Da wir zum ersten Mal nicht gegen den Wind fahren, kommen wir sehr schnell voran. Der Radweg führt wie meistens top ausgebaut und ohne Verkehr über den Donaudamm. Hier macht das Radfahren richtig Freude. An der Sonne, mit kühlendem Wind, einer herrlichen Aussicht mitten in der Natur und der sportlichen Betätigung können wir richtig abschalten.

Zum Lunch am Donauufer bei Linz zeigen unsere Kilometerzähler schon 66km an. Wir geniessen unsere belegten Brote und schauen den vorbeispazierenden und -radelnden Leuten, sowie dem Schiffsverkehr auf der Donau zu.

Im Machland fahren wir durch eine Region, die besonders stark von den Überschwemmungen betroffen waren. Hier stand das Wasser zum Teil bis 3 Meter hoch. Nach dem verherenden Hochwasser von 2002 wurden schon viele Schutzdämme gebaut und einige Höfe, sowie ein Dorf ausgesiedelt. Trotzdem sind die Schäden enorm. Überall sind heute noch Bagger und Arbeiter daran, den „Normalzustand“ wiederherzustellen.

Beim Kilometer 90 und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 22 erreichen wir um zwei Uhr Nachmittags schon den Badesee bei Feldkirchen. Nach dem speditiven Zeltaufbau liegen wir faul am See und nehmen ein erfrischendes Bad. Duschen, Wäschewaschen und nochmals Faulenzen überbrücken unsere Zeit bis zum Znacht im Seerestaurant Thalhammers.

16.7.13 – 90km, 4:15h, 18-28*C, leichter Südwind

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Durch die Wachau und Niebelungengau

Der heutige Tag steht im Zeichen mehrerer Premieren.

Erstens fuhren wir auf der Donauroute noch nie durch ein so abwechslungsreiches und landschaftlich sehenswertes Gebiet. Die Wachau, bekannt für ihre Marillen und Weine, ist wunderschön an der Donau gelegen. Immerwieder fahren wir durch Obstplantagen (Marillen, Äpfel, Birnen, Pfirsiche) und Rebberge. Wir sehen auch viele Burgen, Schlösser und Ruinen, welche auf reges Treiben in früheren Zeiten schliessen lassen.

Zweitens regnet es heute zum ersten Mal richtig. Glücklicherweise sind wir jedes Mal nicht auf unseren Velos, sondern besichtigen die prachtvolle Stift in Melk und beim zweiten Regenguss sind wir am einkaufen.

Drittens besuchen wir ein Fahrrad Museum. Als wir an Ybbs vorbeikommen, folgen wir den Wegweisern durchs Städtchen zum Museum. Da wir die einzigen Besucher sind, geniessen wir eine Privatführung der Kassierin durchs kleine Museum. Natürlich setzen wir uns auch auf die alten (Hoch-)Räder.

Und viertens und letztens bezwingen wir heute (teils zu Fuss) einen 10-minütigen 10-20% Anstieg zu einem kleinen Campingplatz oberhalb der Donau. Da der Camping zu einer Pension gehört, erhoffen wir uns einen leckeren, österreichischen Znacht. Doch das Restaurant und die Köchin überzeugen uns gar nicht und wir essen in unserem Zelt: Salat, Pasta Napoli (selbstgekocht, kein Packrl) und zum Dessert Marillenkompott.

Langsam merken wir,dass unsere Körper klagen und die Müdigkeit nimmt ebenfalls mit jedem Tag ein bisschen zu. Deshalb gehen wir immer früher zu Bett (heute um 20:45), damit wir für den nächsten Tag wieder fit sind. Gute Nacht!

15.7.13 – 84km, 4:35h, 22 – 26*C, Westwind

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Rebberge und Marillenknödel in Krems

Unseren ersten Halt machen wir in Tulln, wo wir eine Bäckerei „plündern“. Tulln ist bekannt für seine Gärten (20 Hektaren). Wir sehen jedoch nur die ankommenden Besucher auf den Parkplätzen davor.

Am Mittag kehren wir in einer Radlerbeisl ein. Nach unserer Bestellung setzt sich eine Familie aus Meistersrüte AI mit drei Kindern zu uns. Die Kleinste darf sich ab und zu mit ihrem Rad am „Radhuckepacksysten“ von Papa anhängen. Die anderen beiden strampeln schon ganz alleine! Trumpfjassen gehört für die 5- bis 8-jährige Jungmannschaft zum Tagesablauf.

In Krems tummeln wir nach einem Eis durch das Marillen Fest. Zwei frisch zubereitete Marillenknödel lassen wir uns nicht entgehen. Jetzt beginnt der schönste Teil der Donau bis nach Passau! Der breite Fluss schlängelt sich in grossen Schlaufen durch die Hügelzüge. Das Flachland lassen wir für ein paar Tage hinter uns.

Der Gegenwind aus Westen hält sich immer noch hartnäckig. Trotzdem fühlen wir uns immer noch fit und radeln wieder über 80km. Dank einer bevorstehenden Grosswetterlagenverschiebung hoffen wir am Dienstag vermehrt in den Genuss von seitlichem Nordwind und ab Mittwoch den langersehnten Ostwind als zusätzliche Antriebskraft nutzen zu können. Über unsere Route sind wir uns jetzt auch im Klaren. Von Passau folgen wir bis Günzburg der Donau. Ab Ulm wechseln wir vom Donauradweg auf den Donau-Bodensee-Radweg, welcher uns zum Bodensee bringt. Von dort ist es noch eine Tagesetappe bis nach St. Gallen.

Von unserem Campingplatz in Rossatzbach geniessen wir einen herrlichen Ausblick auf Dürnstein am Nordufer. Wir baden heute zum ersten Mal in der Donau! Das Wasser ist hier schon viel sauberer als noch vor ein paar Tagen. Zum Znacht weihen wir ein neues Gewürz in unsere Tourenküche ein: Safran! Es gibt einen Gemüse-Safranreis verfeinert mit Créme Fraiche (Tomate, Gurke, Pepperoni, Frühlingszwiebeln). Superlecker! Vor allem die Gurke gibt zusammen mit dem Safran das gewisse Etwas.

14.7.13 – 81km, 4:40h, 23 – 33*C, Westwind

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Kaiserstadt Wien

Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir um 10.00 Uhr das Hotel. Trotz Gegenwind kommen wir recht zügig voran, im Schnitt fahren wir 18km/h, denn die Strassen sind entweder sehr gut asphaltiert oder bestehen aus einwandfreiem Sandschotter. Ohne die Landkarte zu studieren, fahren wir, die Natur geniessend, auf dem Donau-Radweg an blumig-süsslich duftenden Wiesen vorbei nach Wien. Eine mehrere Kilometer lange, schnurgerade Allee bildet den Eingang in die Hauptstadt Österreichs. Sie dient den Städtern auch als Wanderweg und bietet links und recht zahlreiche Vergnügungsmöglichkeiten. Obwohl uns die Grossstadt mit ihren schönen Bauten imponiert, verlassen wir sie nach einem kleinen Rundgang, da uns eine Stadtbesichtigung mit unserem ganzen Gepäck und ohne persönlichen Guide zu beschwerlich erscheint. Auf einem Campinglatz kurz nach Wien stellen wir unser Zelt auf und stellen (mit Schrecken) fest, dass auch hier die Flut noch Wirkung zeigt. Die überschwemmten Gebiete sind von wilden Stechmücken übersät. Ein neues Fläschchen Antibrumm muss her. Im kleinen Dorfrestaurant Stadtbeisl, das uns die Receptionistin empfohlen hat und das nicht im Touristenführer steht, belohnen wir uns mit schmackhafter Hausmannskost.

13.7.13 – 88km, 5h, 22 -32*C, Westwind

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